Meine Vision vom miteinander Leben im Gleichgewicht bedeutet das Ende von Macht und Ohmacht.
Wir leben in einer herausragenden und herausfordernden Zeit. Wahrheiten, die über Jahrtausende Gültigkeit hatten, verlieren langsam an Wichtigkeit und werden durch neue Wahrheiten ausgetauscht, die fortan mehr und mehr unser Leben bestimmen. Wechselnde Feindbilder, ein Rückerinnern auf christliche Werte gefolgt von Elitehochschulen überfordern unseren menschlichen Anteil, der im wahrsten Sinne den Überblick und die Kontrolle verliert. Eingebunden in ein System des Funktionierens versucht jeder sein Bestes ohne zu wissen, was das Beste ist.
Und dennoch sind wir in einen wunderbaren Wandel eingetaucht. Die alten Strukturen beginnen sich zu weiten. Auch wenn dies noch nicht überall angekommen ist, sind wir in einen Umbruch eingetaucht, den auch die herrschende Masse spürt. Auf den feinstofflichen Ebenen beginnen sich die Potenziale anzugleichen, damit ein Gleichgewicht zwischen den Menschen und allem Sein hergestellt werden kann.
Unser Zahlungsmittel Geld
hat eine Wichtigkeit erhalten, die ihm in keiner Weise gebührt. Sollte nicht Geld dazu dienen, einen Wert, auch in Wertschätzung, auszugleichen? Nun wird der Wert aber von Menschen bestimmt und diese erfanden eine geniale Möglichkeit, den Wert bestimmter Güter täglich zu verändern. So puschen heute Börsenkurse die Emotionen der Menschen, ähnlich wie ein Ferrari auf der Autobahn so manches Herz höher schlagen lässt. Das Instrument Börse wird heute dazu genutzt, Rohstoffe und Nahrungsmittel zu handeln. Schließlich sind sie endlich und versprechen so eine hervorragende Rendite, wenn auch mit fatalen Folgen. Mangeldenken macht sich breit, obwohl das Universum Fülle zeigt und Mangel nur ein Gedanke ist, denn jeder entscheidet, ob er das Glas halb voll oder halb leer sehen möchte. So leben unsere Pflanzen wie auch unsere Tiere im Einklang miteinander und zur Schöpfung. Sie passen sich den Veränderungen und Gegebenheiten auf der Erde an. Der Mensch dagegen fühlt sich abhängig von den Rohstoffen der Erde und vertraut auf die technischen Errungenschaften, die ihm ein Überleben sichern sollen.
Der Ölpreis,
von vielen gefürchtet, von anderen gelobt. Doch sehe ich in einem hohen Ölpreis auch einen guten Ansatz, weil die Industrieländer, die viel Öl verbrauchen, mit diesem Gold der Erde anders umgehen werden. Auch die USA werden über diesen Weg wie auch China immer grüner. So liegt auch eine Chance im hohen Ölpreis, weil niemand davon verschont bleibt. So wird auf unseren Autobahnen schon langsamer gefahren und das ganz ohne Tempolimit. Leider treten Veränderungen immer dann ein, wenn es dem Einzelnen weh tut. Und leider ist der Preis bei vielen dazu notwendig, um einsichtig zu werden.
Faire Preise für die Bauern
Für die Nahrungsmittel, die wir produzieren, ist die Börse sicherlich nicht der geeignete Platz. Doch wie konnte es dazu kommen? Würden unsere Landwirte ihren Hof wie früher bewirtschaften, wäre es nicht möglich, Nahrungsmittel an der Börse zu handeln. Der Bauer hätte keine Monokulturen, sondern eine Mischung aus verschiedenen Pflanzen- und Tierarten. Dadurch war der Landwirt überlebensfähig, wenn einzelne Äcker wenig Ertrag brachten oder eine Tierart erkrankte. Damals bezog der Bauer sein Saatgut nicht zentral von wenigen Saatgutanbietern, sondern brachte zu einem großen Teil sein eigenes Saatgut aus. Sie sehen, Ertragsspekulationen wären dann kaum möglich. Der Bauer damals vermarktete seine Produkte noch selber. Heute kaufen wenige Großhändler den gesamten Bestand auf und legen den Einkaufspreis fest, was zu geringeren Einkommen beim Landwirt führt. In den letzen Jahren sind immer mehr kleine Molkereien geschlossen oder von Großmolkereien aufgekauft worden. Geschehen konnte das, weil ein Überangebot an Milch entstanden ist und die Molkereien in einen starken Wettbewerb zueinander stehen und Großabnehmer durch Rabattvereinbarungen den Preis drücken können. Ganz ohne Gewerkschaft haben sich die Landwirte, die ihr Einkommen durch die Milchproduktion sichern, zusammengeschlossen, um einen fairen Preis für eine faire Arbeit zu erhalten. Leider konnten sie ihren eigenen Anteil an der Entwicklung nicht erkennen und so war das Ergebnis nicht zufriedenstellend.
Mindestlohn oder Höchstlohn?
Nun gibt es bei unseren Volksvertretern Befürworter für und gegen einen Mindestlohn, doch niemand von ihnen denkt über einen Höchstlohn nach. Nachdenken sollten wir auch darüber, in wie weit unser soziales Netz noch sozial ist und ob wir wirklich einen Sozialstaat brauchen. In meinem Artikel: „Tiefgreifende Reformen erfordern Einsicht / wenn aus Staatsdienern Volksvertreter werden“ erschienen in: Welt der Esoterik 03/2007, zeigte ich verschiedene Möglichkeiten, wie ein anderes Sozialsystem funktionieren kann. Doch gibt es eine weitere Vatiante, die kein Sozialsystem braucht. Nehmen wir einmal an: “Jeder Arbeiter, Angestellte und Beamte würde an seiner Arbeitsstätte als selbstständiger Mitarbeiter tätig sein. Seinen Lohn erhält er dann auf eigene Rechnung.
Als selbstständiger Mitarbeiter kann er sich frei entscheiden, welche Krankenversicherung er in welchem Umfang nutzt und wie er seine Altersvorsorge ansparen möchte, die ihm eine personenbezogene Rente sichert. So wäre dann eine selbstständige Raumpflegerin, wie gewohnt, an verschiedenen Arbeitsplätzen und in verschiedenen Unternehmen tätig. Es ändert sich an sich nicht viel, außer, dass der Einzelne an Freiheit gewinnt und einen gerechten Ausgleich für seine Arbeit erzielen kann. Ein selbstständiger Arbeitgeber braucht keine Sozialleistungen und keine Lohnsteuer mehr für seine selbständigen Arbeitnehmer abzuführen. Von dieser, seiner Entlastung kann auch ein selbstständiger Mitarbeiter profitieren. Und an Bedarf scheint es nicht zu mangeln. Im Moment stehen Leiharbeiter hoch im Kurs. Geboten werden: wechselnde Arbeitszeiten und Arbeitsplätze, wenig Sozialabsicherungen und einen Lohn, der etwas über der „Schmerzgrenze“ liegt. Die Leiharbeiterfirma möchte auch ihre Kosten decken und vermittelt ihren Leiharbeitern ein Gefühl der Sicherheit. Ist für Sie ein Mindestlohn erstrebenswert? Bietet er dem Angestellten Sicherheit oder ein Leben im untersten Segment?
So setzt die herrschende äußere Macht
aus der Ohmacht Waffen ein, weil sie in der anderen herrschenden Macht eine Bedrohung sieht, die beseitigt werden muss. Diese Kriege werden in uns selbst geführt, spiegeln sich aber in der Familie sowie am Arbeitsplatz, wo Mobbing kein Fremdwort mehr ist, bis hin in die höchsten Ebenen wieder. Unser ganzes Miteinander ist darauf ausgerichtet, die Wurzel des Übels zu beseitigen. Kann so eine Lebenseinstellung zu Frieden und einem neuen Miteinander führen? Wohl kaum. Die Macht der leisen Töne, die auch als Macht der Liebe bezeichnet werden kann, verändert, weil sie die Annahme der lauten Töne in sich trägt und Einsicht entstehen konnte.
Der Mauerfall, ein lebendiges Beispiel.
Es klingt wie ein Märchen, welches im Osten geschah. Eine kleine Gruppe Menschen lebte dort eingezäunt von einer hohen Mauer. Für die Menschen dieses Landes sorgte ein totalitäres Regime. Und so brauchten sie sich um einen Arbeitsplatz, eine Wohnung und über eine Kinderbetreuung keine Gedanken zu machen. Die Menschen hatten Arbeit und verfügten zum Teil über reichlich Geld. Doch mit ihrem Geld konnten sie nur wenig kaufen, denn Waren, die hinter der hohen Mauer angeboten wurden, waren in ihrem Land nicht zu erhalten. Auch fühlten sich die Menschen in diesem Land nicht wirklich wohl. Einige von ihnen fühlten sich beobachtet und bespitzelt. Es schien, als ob das Regime der äußeren Macht, welches auf Angst aufgebaut war, gezielt Bürger ihres Landes gegeneinander auszuspielen versuchte. Verbotenerweise konnten die Bürger dieses Landes in ihren Rundfunk- und Fernsehgeräten ein wenig vom Leben hinter der Mauer sehen, hören und erfahren.
So wuchs der Wunsch aus dem Volk heraus Lebensbedingungen zu erhalten, wie sie im Fernsehen zu sehen waren. Sie zogen ihr Bewusstsein langsam aus dem totalitären Regime zurück und lenkten es in ein für sie freies Land hinein. Dieser Wunsch beseelte mehr und mehr das Volk und es wurde stärker. Ihre Kraft, die einst in ihrem geschaffenen Regime gebunden war, floss zu jedem Einzelnen von ihnen zurück. Dies blieb nicht ohne Auswirkungen auf die herrschende Masse. Sie spürte, dass sich etwas verändert und langsam wurde sie schwächer, und letztendlich führte dies zu einem recht friedlichen Mauerfall. Das kleine Volk hatte sich befreit. Und überall war zu hören: „Wir sind das Volk“. So oder ähnlich wird es sich abgespielt haben, wenn Energie der Aufmerksamkeit folgt. Leider richten immer noch viele von uns ihre Aufmerksamkeit auf die scheinbar Mächtigen dieses Landes und darüber hinaus. Das kleine Volk hat sich jedoch größtenteils aus seiner eigenen Kraft befreit. Bald bemerkte es, dass der Wahrheitsgehalt der Informationen, die sie über die westlichen Sendeanstalten erhielten, nicht uneingeschränkt der Wirklichkeit entsprach.
Um die Wahrheit hinter den gesprochenen Worten zu sehen, braucht es ein offenes Herz. Die Instanz erkennt sehr schnell, welche Informationen einem anderen Zweck als dem ausgesprochenen dienen. Es erkennt auch den Wahrheitsgehalt einer Nachricht, denn das Herz kann sehr wohl die Lüge von der Wahrheit unterscheiden und uns dies unmissverständlich durch ein Gefühl mitteilen. Wir kommunizieren auf unterschiedlichen Ebenen. Das gesprochene Wort ist davon die am wenigsten entwickelte Ebene. Jedes Wort wird auch mit Kraft und einem Gefühl übermittelt. Wie sie vielleicht wissen, können Gefühle nicht kontrolliert werden. Doch auch über unsere Augen erhalten wir durch die Körpersprache unseres Gegenübers sehr viele Informationen, die uns hilfreich sind bei der Wahrheitsfindung. Der Wandel zeigt sich schon bei vielen rhetorisch perfekt geschulten Personen, deren Fanclub immer kleiner wird.
Im neuen Zeitalter werden andere Qualitäten gefragt sein. Hier steht nicht mehr die kleine menschliche Persönlichkeit an erster Stelle, die sich oftmals auf Kosten anderer zu profilieren versucht. Dieser Instanz ist es wichtig, ihre irdische Macht zu erhalten. Diese Instanz geht auch über Leichen und es ist ihr aus ihrer naiven, begrenzten und ichbezogenen Sicht auch möglich, unseren Planeten wissentlich dafür zu opfern. Doch auch hier zeigt sich gravierend der Wandel.
Der Präsident des stärksten Landes der Welt wurde flügellahm und hinterlässt einen Scherbenhaufen, für den er verantwortlich bleibt. Geschehen ist dieses durch das Volk der Vereinigten Staaten. Auch China schwächelt und es wird in eine neue Stärke finden, in der zum Wohle und im Sinne des Volkes global gehandelt wird. Und dann noch Irland, ein kleines Land, dessen Bürger den EU-Vertrag ablehnten, weil sie ihn nicht verstanden haben. Ja, ein Miteinander sollte auch zwischen den sogenannten Staatsdienern und dem Volke entstehen. Warum wird eigentlich in anderen Ländern noch über die Köpfe der Völker verhandelt? Das gilt auch in Zeiten des Klimawandels, wo Atomstrom als sauber und preiswert angeboten wird. Leider Gottes sterben Menschen bei der Gewinnung des Plutoniums bis zur Endlagerung und darüber hinaus, an der Radioaktivität dieses Billigbrennstoffs. Ich fände es wünschenswert, wenn Deutschland aus seinen sicheren Kernkraftwerken aussteigt und zeigt, dass es möglich ist und das ganz ohne Kostenerhöhung.
Es scheint, als ob unsere Liebe zu einem großen Teil in der materiellen Welt gefangen ist und einige von uns die Materie mehr lieben als ihren Partner. Der Glaube an unsere Göttlichkeit findet da seltener einen Platz. Der Glaube an unsere technischen Errungenschaften scheint dagegen ungebrochen. So hat das Wettrüsten ein neues Gesicht erhalten. Es geht um immer höhere Gebäude und das technisch machbare sucht nach einer absoluten Form, einem Ausdruck im Außen. Viele Menschen haben inzwischen Ehrfurcht vor den technischen Errungenschaften entwickelt. Damals waren es die Pyramiden und Tempel, heute zählt auch die Atombombe dazu. Kann uns unsere Technik wirklich retten oder ist sie mit verantwortlich für die Auswirkungen in der Natur und somit an unserem Leben?
So wird sich sicherlich unser miteinander Leben verändern. Ich glaube, wir werden dann wieder mehr in Beziehung zueinander und mit der uns anvertrauten Schöpfung treten. Damit ein Überleben für die Rasse Mensch gewährleistet werden kann, werden wir auch die unterentwickelten Sinne entwickeln. Zu diesen zählt auch das Einbeziehen der nicht sichtbaren Welt und die Kommunikation auf den feinstofflichen Ebenen. Unsere Wahrnehmung für uns wie auch für die Natur, dessen Teil wir sind, wird sich verändern. Auch wenn in der Ganzheit alles seinen Platz findet, so glaube ich nicht, dass unsere geschaffenen Produkte die Natur oder menschliche Organe ersetzen könnten oder sollten. Ich glaube nichts geschieht ohne Grund. Leider haben wir vergessen, auf die Ursache zu schauen und therapieren lieber die Auswirkungen.
Beziehungsfähig zu werden bedeutet aber auch, wieder in Beziehung zueinander zu treten. Die Aufmerksamkeit ist dann nicht mehr auf die äußere Persönlichkeit ausgerichtet, wo die Muster des Gegenübers bewertet und analysiert werden und somit seine Persönlichkeit emporgehoben oder erniedrigt wird. Die Aufmerksamkeit wird dann wieder auf den Menschen gerichtet sein und später sein wahres Wesen mit einbeziehen. So entsteht eine gleichwertige Grundlage, in der die Andersartigkeit ihren Platz behält, aber nicht mehr als Bedrohung gesehen wird. Annahme und Vertrauen bilden dann eine Basis von Gleichwertigkeit. Es wird dann immer weniger notwendig sein aus dem Gefühl der Minderwertigkeit zu agieren, weil der Einzelne schaut, was er kann und sich seiner Fähigkeiten bewusst ist und diese einsetzt. So fällt es leichter ein Lob auszusprechen. Die Zeit der Kritik und Unzulänglichkeit tritt dann in den Hintergrund und Freude bestimmt immer mehr unser Leben. Jeder kann stolz sein auf das was er erreicht hat. So ergänzen sich die Menschen wieder und treten aus ihrem Wettstreit heraus.
Unsere Technik wie auch unser Zahlungsmittel Geld bestimmen dann nicht mehr unser Leben. Sie sind uns dienlich und erfüllen ihre Aufgabe, so wie es unser Planet und die Menschen, die ihn besiedeln, tun. Das wäre dann ein wenig wie Wellness, also ein Aufatmen der Seele und ein wenig mehr das Leben, welches uns anvertraut wurde, in Freude und Achtung vor allem was ist, zu leben.
Autor: Fritz Henke
Erschienen in Welt der Esoterik März 2008